7.1. Klinisch prognostische Faktoren (nicht-metastasiertes Mammakarzinom)
• Patientencharakteristika:
-Alter < 35, > 65
-Chemotherapie-assoziierte Amenorrhö – besseres Outcome (Swain et al., 2010)
-Nikotinabusus
-Übergewicht
• Histopathologische Faktoren:
-Tumorgröße
-Lymphknotenstatus (isolierte Tumorzellen haben keinen Einfluss auf die Prognose)
-inflammatorisches, metaplastisches und mikropapilläres Mammakarzinom haben eine schlechtere Prognose
-tubuläres, papilläres, muzinöses, medulläres und das adenoid-zystische Mammakarzinom haben eine gute Prognose
-lymphovaskuläre Invasion v. a. bei G3-Tumoren mit schlechter Prognose assoziiert
• Biomarker:
-Östrogen- und Progesteron-Rezeptor-Expression mit besserer Prognose assoziiert
-HER2-Überexpression mit schlechter Prognose assoziiert
• Proliferationsmarker (Harris et al., 2016):
-Ki-67, aufgrund der Heterogenität im Scoring kontrovers für den klinischen Einsatz beurteilt
-Urokinase-Plasminogen-Aktivator (uPA) im Einsatz bei nodal negativen, HR-positiven, HER2-negativen Mammakarzinomen zur Entscheidung einer adjuvanten systemischen Therapie
7.2. Molekulare Subtypen und Prognose siehe Tab. 15
7.3. Genexpressionsprofile und Prognose (Sparano et al., 2015; Dubsky et al., 2013; Parker et al., 2009; Jansen et al., 2007)
• Können Therapieentscheidungen basierend auf klassische klinische Faktoren unterstützen,diese jedoch nicht ersetzen.
• Die Anwendung folgender Multigen-Testswird von der ASCO (American Society of Clinical Oncology) unterstützt:
–Oncotype DX 21-gene Recurrence Score (RS): indiziert bei nodal negativen, ER-positiven, HER2-negativen Mammakarzinomen zur Evaluierung der Prognose nach 5 Jahren endokriner Therapie
–EndoPredict: identifiziert ER-positive, HER2-negative Mammakarzinome mit einem sehr geringen späten Rezidivrisiko
–Prosigna® (PAM50): stratifiziert nodal negative, ER-positive Mammakarzinome in solche mit einem hohen, mittleren und niedrigen Rezidivrisiko
–Breast Cancer Index: prädiktiver Faktor für das Ansprechen auf eine endokrine Therapie, als prognostischer Faktor mögliche Bedeutung für den Einsatz einer verlängerten endokrinen Therapie