Kapitelverantwortlich: Lukas Hefler
Autoren: Gerhard Bogner, Lukas Hef
Arbeitsgruppe: Lukas Angleitner-Boubenizek, Gerhard Bogner, Walter Dirschlmayer, Florentia Peintinger, Edgar Petru, Veronika Seebacher-Shariat, Paul Sevelda, Karl Tamussino, Birgit Volgger
Wir wollen mit diesen Ausführungen zum ersten Mal in Österreich einheitliche Empfehlungen zur Nachsorge von Frauen mit gynäkologischen Krebserkrankungen schaffen, die das ärztliche Gespräch und die klinische Untersuchung in den Mittelpunkt stellen, unnötige Untersuchungen vermeiden, die Rolle der niedergelassenen Fachärztin/des niedergelassenen Facharztes fördern, die Kooperation mit den Spitalsabteilungen verbessern und forensische Sicherheit bieten.
1. Einleitung
• Das Ziel der Nachsorge ist die Begleitung der Frau in der Bewältigung ihrer Erkrankung, der Behandlung allfälliger Nebenwirkungen und die Früherkennung von neu aufgetretenen Tumoren.
• Die Erwartungen an die Nachsorge sowohl von betroffenen Frauen als auch von betreuenden Ärztinnen/Ärzten sind oftmals divergierend und unrealistisch. So ist die Annahme, dass die Früherkennung eines Rezidivs die Behandlung erleichtert und zu besseren Ergebnissen führt, in den meisten Fällen nicht bewiesen.
• Mögliche Inhalte der Nachsorge können jedoch unter anderem sein:
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-Erhaltung und Förderung der Lebensqualität
-Rehabilitationsmaßnahmen
-Behandlung von Nebenwirkungen
-Evaluierung von Risikofaktoren und Beratung bei evt. genetischer Prädisposition
-psychosoziale Unterstützung
-Beratung zu Fragen der sexuellen Gesundheit
-Beratung zu Fragen der Fertilität/Verhütung
-Diagnose und etwaige Therapie von Osteopenie/Osteoporose
-Behandlung von klimakterischen Beschwerden
-Rezidivdiagnose und Einleitung weiterer Abklärung
-allfällige indizierte Früherkennungsuntersuchungen für mögliche Zweittumoren wie z. B. Koloskopie
-Qualitätskontrolle der medizinischen Behandlung